Der Kauf einer Immobilie sollte gut überlegt werden. Besonders für Private ist es eine Angelegenheit, die sie nicht oft im Leben machen. Die Investition ist langfristig angelegt und auch finanziell umfangreich. Es gibt einige Bereiche, die man sich im Vorfeld gut überlegen sollte.

In welcher Höhe ist die Investition möglich und sinnvoll?

Die Entscheidung, in welcher Höhe in eine Immobilie investiert wird, sollte nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden. Es muss zwischen Eigen- und Fremdkapital unterschieden werden. Banken verlangen für ein Darlehen eine Eigenkapitalquote von mindestens 20 Prozent. Dabei muss definiert werden, welche monatliche Rückzahlung für ein Darlehen überhaupt leistbar ist.

Zinskonditionen prüfen

Banken unterscheiden zwischen einem fixen und variablen Zinssatz. Beide Zinsvarianten haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, mit denen man sich genau auseinandersetzen muss. Derzeit werden Fixverzinsungen nur unter sehr bestimmten und auch nur unter sehr eingeschränkten Voraussetzungen von Banken angeboten. Es zahlt sich aus, mehrere Finanzierungsangebote einzuholen und diese auch mit einem Experten zu besprechen. Die Banken achten bewusst darauf, dass Angebote nur schwer vergleichbar sind.

Kaufnebenkosten

Nicht unerheblich sind die Kosten, die neben der Immobilieninvestition für Nebenkosten anfallen. In Summe müssen 13 Prozent des Kaufpreises oder des gesamten Baupreises der Immobilie für Nebenkosten kalkuliert werden. Hauptsächlich betreffen diese die Grunderwerbssteuer sowie die Notarkosten.

Laufende Kosten einer Immobilie kalkulieren

Momentan sind die Energiepreise extrem hoch und verursachen erhebliche Kosten. Daher ist es bedeutend, die Heiz- und Stromkosten zu berechnen. Außerdem fallen Kosten für Wasser, Wohngebäudeversicherung, eventuelle Reparaturen, Kanal und Müll, Gebäudeinstandhaltung und auch Sanierungsrücklagen bei größeren Wohnkomplexen an.

Kaufvertragserstellung

Der Notar regelt alle Eigentumsübertragungen und diskutiert die wichtigsten Details in jedem Kaufvertrag. Hauptbestandteile des Kaufvertrages sind die Angaben über Käufer und Verkäufer sowie Informationen zur Immobilie. Sollte ein bestehendes Objekt erworben werden, wird im Kaufvertrag genau geklärt, welche Einbauten übernommen werden und in welchem Zustand sich Heizung, Sanitärräume etc. befinden. Es ist wichtig, den Vertrag vor der Unterschrift genau zu überprüfen, denn sobald der Notar den Vertrag unterfertigt, ist dieser rechtskräftig.

Niemals blind kaufen

Die häufigsten Fehler beim Immobilienkauf entstehen, wenn Immobilien nicht genau besichtigt werden oder jemandem blind vertraut wird. Auch sollte man sich nicht zu sehr von der Emotion leiten lassen, etwas unbedingt haben zu wollen. Wenn der Preis nicht passt, die Lage nicht passt oder die Größe der Immobilie, dann sollte man Ruhe bewahren und weitersuchen. Der Immobilienmarkt ist zwar angespannt gewesen in den letzten Jahren und nicht immer kann garantiert werden, dass jeder die für ihn richtige Immobilie gefunden hat, doch mit der falschen Entscheidung lebt es sich in den nächsten 20 Jahren auch nicht leichter.

Warum wird ein Haus oder eine Wohnung verkauft?

Manchmal hat man den Eindruck oder auch den Wunsch, ein echtes Schnäppchen zu machen. Der Preis ist deutlich unter dem Marktpreis und die Freude ist groß. Genau hinschauen und hinterfragen, warum die Immobilie so günstig angeboten wird, ist trotz aller Euphorie wichtig, um nicht bei Hinterholz 8 zu landen.

Infrastruktur rund um die Immobilie

Mauern und Ausstattung können relativ leicht mit Geld verändert werden. Eine Immobilie am Berg hat allein durch seine Aussicht für viele einen großen Reiz. Sollte sich ein junges Paar für eine Immobilie entscheiden, wird vielleicht erst später realisiert, dass es keine Kindergärten und Schulen in der Nähe gibt und ein zweites Auto unbedingt notwendig ist für die Familie. Inklusive Mama- und Papa-Chauffeur, was rein zeitlich sehr aufwändig werden kann. Somit ist auch die Anbindung an den Nahverkehr nicht unwesentlich für die Entscheidung, welche Immobilie die richtige ist.

Gibt es Baubeschränkungen?

Der Traum vom ausgebauten Dachboden, vom Wintergarten, vom riesigen Carport oder auch einer Gartenanlage kann ein jähes Ende finden, wenn Baubeschränkungen vorhanden sind. Manchmal dürfen bauliche Veränderungen nur unter gewissen Voraussetzungen oder gar nicht vorgekommen werden. Unbedingt auch genau im Vorfeld nachfragen und Bestätigungen schriftlich einholen.

Ja oder Nein

Die wichtigste Frage sollte erst am Ende gestellt werden. Und nach Möglichkeit sollte sie eindeutig beantwortet werden. Zu langes Hinauszögern kann das Ergebnis bringen, dass die Immobilie weg ist. Ein Nein kann zur besten Entscheidung werden, wenn etwas Besseres gefunden wird. Es liegt immer im Auge des Betrachters, was richtig und was falsch ist!