Der Traum vom Schloss als Zweitwohnsitz
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Der Traum vom Schloss als Zweitwohnsitz
Spätestens seit die Corona-Pandemie unser Leben verändert hat, suchen Menschen immer wieder gerne die Natur auf und möchten zunehmend am Land wohnen. Diesen Traum erfüllen sich immer mehr Menschen, obwohl von einer Landflucht grundsätzlich nicht gesprochen werden kann. Dieser Trend hat auch den Wunsch nach einem Schloss als Zweitwohnsitz angefeuert. Schon lange sind nicht mehr so viele Anfragen für den Kauf dieser Luxus- Immobilien eingegangen wie im letzten und im laufenden Jahr 2023. Ist ein Schloss tatsächlich eine Traumimmobilie?
Zweitwohnsitz wird immer beliebter
Manche Menschen müssen schauen, wie sie finanziell um die Runden kommen und reduzieren ihre Ausgaben, wo sie nur können. Andere überlegen, welche Art von Immobilie ihren Ansprüchen an einen Zweitwohnsitz genügen könnte. Dabei sind Bauernhäuser, opulente Villen, Almhütten sowie Schlösser und Burgen sehr beliebt. Doch der Kauf dieser Immobilien wirft wichtige Fragen auf, die zu klären sind.
Nicht so romantisch wie gedacht
Der Traum vom gemütlichen, idyllischen Leben in einem Schloss findet ein jähes Ende, wenn Interessenten realisieren, dass es zum Beispiel keine Heizung gibt. Maximal alte Holzöfen stehen zur Verfügung. Im 19. Jahrhundert zogen viele reiche Bürger aufs Land und genossen die Sommerfrische in ihren Sommerresidenzen. Wurde es kälter, machte man sich wieder in Richtung Stadt auf den Weg. Durch die immer heißer werdenden Sommer schreckt die nicht vorhandene Heizung in vielen Schlössern Interessenten vorerst doch nicht immer ab. Einige überlegen, eine Heizung einzubauen, doch dies ist meistens mit erheblichen Kosten verbunden. Sehr oft hat auch der Denkmalschutz ein Wörtchen mitzureden. Hier ist es wichtig, die entsprechenden Möglichkeiten abzuklären und sich frühzeitig zu informieren.
Abgeschiedenheit und Privatleben
Interessenten, die ein Schloss oder eine Burg erwerben möchten, geben bekannt, dass sich auch oftmals ihr Arbeitsverhalten verändert hat. Videokonferenzen sowie Remote-Arbeit und Home-Office gehören zu den heutigen Standards. Daher ist es auch leichter, ein berufliches Leben mit der entsprechenden Abgeschiedenheit örtlicher Natur zu verbinden. Wichtig: Nicht bei allen Schlössern ist es möglich, ein WLAN zu installieren. Die Mauern sind manchmal einfach zu dick dafür. Viele Schlösser und Burgen haben auch keine Auffahrt und können somit nur zu Fuß erreicht werden.
Deutsche Burgen schon ab 500.000 Euro
In Deutschland stehen jährlich 20 bis 40 feudale Burgen und Schlösser zum Verkauf. Naturgemäß ist die Preisspanne enorm. Genauso wie die Probleme, die danach folgen können. Burgen und Schlösser wurden aus Naturstein gebaut, haben 4 – 5 Meter hohe Gewölbedecken und wunderschöne riesige Gärten. Manche Burgen sogar eine eigene noch funktionierende Zugbrücke. In Summe gibt es mehr als 5.000 Wehr- und Prunkbauten in Deutschland. Grund dafür ist in der geschichtlichen Entwicklung zu finden, als Deutschland im Überfluss schwelgte. Eine Burg um 500.000 Euro zu kaufen, ist erst der Anfang hoher Investitionen.
„Sie brauchen jede Menge Geld!“
Diesen Satz geben Immobilienmakler ihren Kunden immer wieder mit auf den Weg. Die Anschaffung einer Burg oder eines Schlosses ist nichts für schwache Nerven. Allein der Unterhalt der Gebäude verschlingt monatlich Unsummen. Bis zu fünf Millionen Euro werden derzeit für eine Burg mit ungefähr 1.000 Quadratmetern bezahlt. Größere herrschaftliche Sitze schlagen sich ab 20 Millionen Euro zu Buche. Weitere Millionen fließen in Renovierungsarbeiten. Je billiger ein Objekt erworben wird, desto höher sind die Renovierungskosten.
Grundsätzlich sind Schlösser beliebt
Eine Statistik aus dem Jahr 2018 zeigt die beliebtesten Haus- und Wohnungstypen in Deutschland. Ein Penthouse ist für 15 % der Befragten ein großer Wunsch, weitere 10 % der Befragten geben an, sich ein Schloss, eine Villa oder ein Gutshaus als Wohnsitz zu wünschen.
Russen kaufen gerne deutsche Schlösser
Grundsätzlich gibt es keinen typischen Schloss-Käufer. Viele Schlösser und Burgen bleiben über Generationen im Besitz der Familien. Die Objekte, die am Markt sind, werden von Eigentümern angeboten, die keine Nachkommen haben oder die sich die Instandhaltung sowie die Bewirtschaftung der Gebäude nicht mehr leisten können. Auch entsprechende Erben haben manchmal keine Lust, ein Schloss in ihrem Besitz zu haben und bieten dieses zum Verkauf an. In jüngster Zeit ist es auffallend, dass immer mehr Russen Interesse an exklusiven deutschen Immobilien haben.
Vorstellungen weichen von der Realität ab
Interessenten gibt es viele, doch zum tatsächlichen Kaufabschluss kommt es selten. Bei genauerer Betrachtung fallen die märchenhaften Vorstellungen ab und die Realität zeigt viel Arbeit und ein Leben, das dann doch nicht so komfortabel ist. Ein Burgherr, der mit seiner Frau, seinem Sohn und dessen Lebensgefährtin eine Burg mit Museum und Restaurant bewohnt, erzählt, dass es zu seiner Burg keine Zufahrt gibt. Man muss einfach gut zu Fuß sein. Geparkt wird im Tal. Der Aufstieg dauert einige Zeit. Einmal in der Woche wird der Großeinkauf erledigt. Die Einkäufe werden so weit es geht mit einem Traktor zur Burg gebracht.
Luxus gibt es dennoch
Aber natürlich gibt es auch andere Anlagen, die Luxus ohne Ende bieten. Das von Thomas Gottschalk umgebaute Wohnschlösschen Marienfels verfügt über ein Schwimmbad, eine Sauna sowie ein eigenes Kino. Mit 100.000 Euro als Ausgabe für Instandhaltung, Heizung, Strom und andere objektbezogene Aufwendungen muss gerechnet werden. Die Zentralheizungsanlage auf Burg Kipfenberg in Deutschland verschluckt zum Beispiel etwa 30.000 Liter Heizöl pro Jahr.
Schlossherr sollte man länger sein
Immobilienmakler empfehlen auch langfristige Investitionen in Schlösser. „Schlösser gehen nicht so über den Ladentisch wie heiße Semmeln!“, sagt ein Makler. Es kann oft Jahre dauern, bis es möglich ist, ein Objekt in dieser Preisklasse und mit den Herausforderungen, die ein Schloss mit sich bringt, wieder zu verkaufen.