Preise am Immobilienmarkt stagnieren oder sinken
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Preise am Immobilienmarkt stagnieren oder sinken
Der Zinswandel, die hohe Inflation und die Angst vor einer drohenden Rezession führen am Immobilienmarkt zu einer Trendwende. In Österreich besitzen mehr als 50% der 9 Millionen Menschen eine eigene Immobilie. Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist relativ hoch. In den letzten Jahren wurde extrem stark in Immobilien investiert. Das berühmte Betongold gilt als eine wichtige Absicherung in Krisenseiten. Doch das Jahr 2023 bringt Änderungen. Die Preisspirale, die sich in den letzten Jahren nach oben geschraubt hat, scheint das Ende erreicht zu haben.
Preise am Immobilienmarkt stagnieren
Die Kosten für Wohnimmobilien in Österreich sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Vor allem das Jahr 2022 hat hohe Materialkosten verursacht. Im 1. Quartal 2022 waren es satte 12,3% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Derzeit gibt es genügend Immobilien, die am Markt angeboten werden. Doch die Nachfrage ist merkbar zurückgegangen. Verfolgt man Inserate auf bekannten Plattformen, so ist auffallend, dass diese deutlich länger inseriert sind als noch im letzten oder vorletzten Jahr. Viele Bauträger bleiben auf ihren Immobilien sitzen.
Pandemie hat beschleunigt
Die Pandemie war sicher auch wieder einmal Beschleuniger und Veränderer, der dazu beigetragen hat, dass Vorstädte immer beliebter wurden. Konsumenten halten Ausschau nach geräumigen Häusern und Gärten mit einer entsprechend guten Verkehrsanbindung. Das Leben außerhalb der pulsierenden Stadt ist immer erstrebenswerter. Dafür werden auch längere Anfahrtszeiten zu Büro und Arbeitsplatz in Kauf genommen. Viele Menschen kämpfen derzeit mit den massiv gestiegenen Lebens- und Energiekosten. In den nächsten Monaten werden sich Interessenten diesen Wunsch nach einem Eigenheim, nach einem Vorstadtleben im Grünen nicht mehr leisten können.
Grundsätzlich hohe Nachfrage nach Mietwohnungen
In Zukunft wird es weniger neue Immobilien auf dem Markt geben. Der Bauboom scheint fürs Erste gestoppt zu sein. Immer mehr Menschen entscheiden sich aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse in letzter Zeit aus Überzeugung fürs Mieten, anstelle von Eigentum. Nach Jahren des stetigen Preisanstiegs werden nun die Preise wieder deutlich fallen.
Ein wesentlicher Grund liegt in der gestiegenen Inflationsrate, aber auch in den negativen Realzinsen auf Anleihen. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus in Österreich im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 ist um 13% teurer geworden und liegt bei ungefähr 350.000 Euro. Der Unterschied zwischen den Bundesländern ist noch immer erheblich. Burgenland gilt als das billigste Bundesland. In Wien herrscht die höchste Nachfrage. Der Mietpreis ist auch in Wien um durchschnittlich 10,5% gestiegen, wobei es hier innerhalb der Bezirke auch große Unterschiede gibt. Die Immobilien im Premiumsegment, speziell in der Südsteiermark, sind hingegen um fast 20% gestiegen.
Preise am Immobilienmarkt sinken
Ende 2022 liegt der durchschnittliche Zinssatz für Hypothekendarlehen bei 2% bis 2,2% pro Jahr. Die Rendite für Wohnungen liegt bei 3,5% bis 4%. Die Rezession ist auch im Bankensektor spürbar. Die Zahl der Immobilientransaktionen wird im Jahr 2023 aufgrund der verschärften Bedingungen der Banken sinken. Der Kreditantragssteller muss über zumindest 20% des Immobilienwertes eine Anzahlung leisten. Die Finanzierung läuft maximal auf 35 Jahre. Weiters müssen 20% Eigenmittel aufgebracht werden und eine Rückzahlungsrate mit maximal 40% des Nettoeinkommens muss bedient werden können. Für viele Menschen ist es angesichts der Teuerungen einfach unmöglich, eine Finanzierung zu bekommen.
Die Preise für Eigentum sinken
Der Höhenflug der Bauwirtschaft aus den letzten Jahren ist somit offensichtlich vorbei. Die Überproduktion erzeugte ein Überangebot. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass Immobilien auch in den nächsten Jahren noch so deutlich an Wert steigen werden. Die Entwicklungen gehen eher in die Richtung, dass die Preise in den nächsten Jahren sinken werden. Doch trotz aller Unsicherheiten bleibt der Immobilienmarkt in Österreich auch 2023 für Kenner in der Branche interessant. Generalbauunternehmer bieten ihren Kunden weiterhin Vorteile und suchen auch noch neue Mitarbeiter. Der Jobmarkt und seine Entwicklung beeinflusst massiv die Einkommen und damit auch die wirtschaftliche weitere Entwicklung am Immobilienmarkt.
In Zukunft wird auch vereinzelt sicher noch versucht werden, hohe Preise zu lukrieren. Probieren geht über studieren, sagt auch hier der Volksmund, doch der Wind der Veränderung ist deutlich spürbar.