Fixer oder variabler Zinssatz im Jahr 2023
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Fixer oder variabler Zinssatz im Jahr 2023
Fixe und variable Zinssätze unterscheiden sich in vielen Bereichen. Ein Fixzinssatz schützt vor Zinsveränderungen nach oben, denn der Sollzins wird für einen vereinbarten Zeitraum festgelegt. Innerhalb dieses Zeitraumes wird der Zinssatz nicht verändert. Weder nach oben noch nach unten. Das ist der große Unterschied gegenüber dem variablen Zinssatz. Dieser wird an das aktuelle Marktzinsniveau angepasst. Dabei kann es zu starken Schwankungen kommen. Seit 2022 gehen die Zinsen eindeutig nach oben. Daher wurden auch die Fixzinsen, die von den Banken noch angeboten werden, deutlich teurer. Aber zu welchen Finanzierungsmodellen raten die Experten?
Unterschied zwischen fix und variabel
Generell können fixe Zinsen besser geplant werden, bieten mehr Sicherheit und sind weniger volatil. Variable Zinsen orientieren sich an der aktuellen Zinsentwicklung, haben ein höheres Risiko als die fixe Verzinsung und sind bei sinkenden Zinsen natürlich sehr von Vorteil. Ein fixer Zinssatz bietet Sicherheit. Doch diese Sicherheit hat ihren Preis. Meistens sind die Fixzinssätze teurer als die variablen Kredite. Weiterer Nachteil von Fixverzinsungen besteht darin, dass Sondertilgungen gemacht werden können, doch muss für diese bezahlt werden. Von den Banken wird ein Pönale in Höhe von maximal 1% für den vorzeitig getilgten Betrag verrechnet. Dies gilt für Verbraucher. Unternehmen können keine vorzeitige Sondertilgung vornehmen.
Variabler Zinssatz bei genügend Sicherheit
Für einen variablen Zinssatz sollte man sich nur entscheiden, wenn man genügend finanzielle Möglichkeiten hat, höhere Zinsen auch bezahlen zu können. Mindestens 1/3 der aufgenommenen Kreditsumme sollte zur Verfügung stehen, um Sondertilgungen bei Bedarf durchführen zu können. Eine sichere Kalkulation geht auch davon aus, mit 6% oder mehr Sollzinssätzen zu rechnen. Variable Zinsen sind in den letzten 3 Jahren langsam gesunken, aber jetzt wieder erheblich angestiegen.
Entwicklung in den letzten Jahren
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt einen deutlichen Anstieg der Fixverzinsungsvarianten. 62% entscheiden sich im Jahr 2021 für eine Fixzinsbindung. Und dies aus gutem Grund. Das Risiko steigender Zinsen ist nicht zu unterschätzen. Die Kunden hatten im Jahr 2022 vermehrt den Wunsch nach fixen Verzinsungen, doch die Banken konnten dem nicht mehr nachkommen. Fixzinsangebote wurden nur mehr von wenigen Banken angeboten.
Immer mehr Haushalte mit einer variablen Verzinsung leiden unter den gestiegenen Kreditkosten- zusätzlich zu den erheblichen Energiekosten sowieso gestiegenen Lebenshaltungskosten. Für einen Kredit in Höhe von 300.000 Euro mit einer Laufzeit von 30 Jahren zahlt man um 242 Euro im Monat mehr – oder 87.000 Euro über die Laufzeit gerechnet. Eine gigantisch hohe Summe.
Wovon hängt die Höhe der Fixzinssätze ab?
Die Fixzinssätze sind abhängig von den Schwankungen der laufzeitkongruenten EUR-Swap-Sätze. Damit wird die Fixzinskomponente im Tauschgeschäft zwischen fixen und variablen Zinsen bezeichnet. Im Jahr 2021 waren diese EUR-Swap-Sätze leicht negativ. Mit der Anhebung der Leitzinsen, die der Bekämpfung der Inflation primär dient, stieg der EUR-Swap-Satz mit Stand 31.01.2023 auf 2,66%. Damit kostet eine Fixverzinsung auf 20 Jahre bei Neuabschluss derzeit um die 3,50% pa und mehr. Variable Verzinsungen werden ab 2% angeboten.
Entwicklung bei der Immobilienfinanzierung
Auch die Immobilienfinanzierung in Österreich wird immer teurer. Mit Beginn 2022 haben sich die Fixverzinsungen rapide verteuert und werden voraussichtlich auch noch teurer werden. Die Frage ist, ab welchem Prozentsatz die Fixverzinsung noch lohnender als der variable Zinssatz ist. Grundsätzlich geht man davon aus, dass der Fixzinssatz um 1% höher sein kann als der variable Zinssatz, um auf die Laufzeit gerechnet noch immer als attraktiver bewertet zu werden. Auch die Laufzeit bei Immobilien muss berücksichtigt werden, denn der Zinssatz variiert je nachdem, wie lange die Laufzeit eines Kredits ist. Bei der Planung ist genau zu überlegen, wie sich das eigene Einkommen in den nächsten Jahren entwickeln wird, ob Sondertilgungen geplant sind und wie sich die Familiensituation entwickeln wird. Die Laufzeit wird somit an das jeweilige Lebensmodell angepasst. Eine kurzfristige Finanzierung von bis zu 10 Jahren eignet sich nur, wenn am Ende der Vertragslänge höhere Sondertilgungen gemacht werden können.
Einflussfaktor Inflation und Prognosen
Viele Kreditnehmer rechnen aufgrund der steigenden Inflation mit weiter steigenden Kreditzinsen. Die Fixzinskredite werden auch empfindlich teurer. Die Zinssätze in Österreich sind im ersten Quartal 2023 in vielen Fällen bereits mehr als dreifach so hoch wie zu Beginn des Jahres 2022. Derzeit spricht wenig für eine variable Verzinsung, doch im Laufe des Jahres werden sich die Abstände zwischen fixer und variabler Verzinsung wahrscheinlich wieder vergrößern. Der Kriegsverlauf wird auch die Geldpolitik weiter beeinflussen.
Weder ein fixer noch variabler Zins ist eine einfache Entscheidung. Sicherheit bei fixen Zinssätzen ist teurer. Variable Zinssätze bringen ein höheres Risiko mit sich. Experten raten derzeit einheitlich zur fixen Verzinsung. Wobei ungefähr 1/5 der Interessenten überhaupt keinen Kredit mehr bekommen, weil sie den Vergabekriterien nicht entsprechen. Entweder haben sie zu wenig Eigenkapital oder verfügen nicht über das notwendige Einkommen für die Kreditraten. Eine grundsätzlich schwierige Entwicklung, die aus Konsumentensicht auch kritisch gesehen wird.