Mega-Projekt: Der Bau des NEOM in Saudi-Arabien
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Mega-Projekt: Der Bau des NEOM in Saudi-Arabien
Mega-Projekt in Saudi-Arabien: Der Bau des NEOM, insbesondere der futuristischen Stadt „The Line“, gehört zu den ambitioniertesten Bauvorhaben weltweit. Geplant sind innovative Technologien und ein nachhaltiger Ansatz. Trotz beeindruckender Visionen mehren sich jedoch Zweifel, ob das Projekt wie geplant umgesetzt werden kann.
Die Entstehung von NEOM als Mega-Projekt
Mitten in der Wüste von Saudi-Arabien entsteht seit 2017 das Mega-Projekt NEOM, initiiert von Kronprinz Mohammed bin Salman. Im Herzen dieses Vorhabens steht „The Line“ – eine geplante Stadt, die nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihr Konzept fasziniert. Sie soll sich über 170 Kilometer erstrecken, aber nur 200 Meter breit und 500 Meter hoch sein. Alle Gebäude werden durch verspiegelte Glasfassaden verkleidet. Diese futuristische Vision soll neun Millionen Menschen ein Zuhause bieten.
Doch wie realistisch ist dieses Vorhaben? Bereits jetzt gibt es Verzögerungen und Anpassungen. Trotz ambitionierter Ziele wurde im April 2024 bekannt, dass bis 2030 nur 2,5 Kilometer der geplanten Stadt gebaut werden und zunächst nur 300.000 Menschen dort leben sollen.
„The Line“ – Ein märchenhafter Plan?
Die schiere Größe und der Umfang des Projekts erinnern an die großartigen Erzählungen aus „1001 Nacht“, doch es gibt viele Skeptiker. Der Gedanke, eine solche Stadt mitten in der Wüste zu errichten, wurde oft als „moderne Fabel“ beschrieben.
Die Idee einer linearen Stadt ohne Autos oder Straßen, in der Menschen dank autonomer Fahrzeuge und Hochgeschwindigkeitszügen schnell von einem Ende zum anderen gelangen, scheint bahnbrechend. Doch immer mehr Experten zweifeln, ob es sich dabei um ein realistisches Vorhaben handelt.
Ein neues, fast schon märchenhaftes Element ist die Ankündigung, auf dem Dach von „The Line“ ein Stadion zu errichten. Es soll in einer Höhe von 350 Metern entstehen und könnte bereits für die FIFA-Weltmeisterschaft 2034 genutzt werden. Ob das tatsächlich umgesetzt wird, ist jedoch ungewiss.
Mega-Projekt bringt viele Herausforderungen bei der Umsetzung
Saudi-Arabien setzt alles daran, mit dem NEOM-Projekt weltweite Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch die Herausforderungen sind enorm. Zum einen steht die Frage der Finanzierung im Raum. Das Projekt ist mit 500 Mrd. US-Dollar veranschlagt. Selbst ein reiches Land wie Saudi-Arabien stößt hier an finanzielle Grenzen. Viele Experten bezweifeln, dass eine Stadt dieser Größe und mit diesen Technologien tatsächlich in absehbarer Zeit fertiggestellt werden kann.
Neben der Finanzierung gibt es auch logistische Probleme. Die Umweltbedingungen in der Wüste, insbesondere die hohen Temperaturen und die knappen Wasserressourcen, machen den Bau schwierig. Zwar wird auf nachhaltige Technologien wie Solar- und Windenergie gesetzt, aber allein der Bau der gigantischen Glasfassaden und der verwendete Beton haben bereits jetzt einen erheblichen Fußabdruck hinterlassen.
Das Mega-Projekt wird auch von vielen in seiner Machbarkeit bezweifelt
Es gibt auch immer wieder Kritik an der grundsätzlichen Idee von „The Line“. Wiener Stadtforscher äußerten Zweifel an der linearen Struktur der Stadt. Eine so lange, aber schmale Stadt sei ineffizient, da die Bewohner große Strecken zurücklegen müssten, um von einem Ende zum anderen zu gelangen. Die Forscher argumentieren, dass es deutlich sinnvoller wäre, eine kompakte, runde Stadt zu bauen. Diese Kritik trifft ins Herz des Projekts, da die lineare Struktur eines der Hauptmerkmale von „The Line“ ist.
Auch die enorme Menge an Baustoffen, die für den Bau benötigt wird, lässt den Traum von einer klimaneutralen Stadt vorerst in weiter Ferne erscheinen.
Zukunftsvision oder PR-Projekt?
Neben den technischen und städtebaulichen Herausforderungen wird auch der soziale und politische Kontext des Projekts kritisch beleuchtet. Kronprinz Mohammed bin Salman nutzt NEOM und „The Line“, um Saudi-Arabien als modernes und zukunftsorientiertes Land darzustellen. Doch hinter dieser glänzenden Fassade gibt es zahlreiche Probleme. Menschenrechtsverletzungen und Zwangsumsiedlungen von einheimischen Beduinenfamilien werfen dunkle Schatten auf das Projekt.
Einige Kritiker bezeichnen „The Line“ sogar als reine PR-Maßnahme. Sie vermuten, dass das Konzept weniger auf den Nutzen für die Menschen ausgelegt ist, sondern vielmehr darauf abzielt, internationale Aufmerksamkeit zu erregen und Investoren anzulocken.
Der Einfluss des Mega-Projekts auf die Weltmeisterschaft 2034
Trotz der Zweifel hält Saudi-Arabien an seinen Plänen fest. Es wird erwartet, dass das Land die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 ausrichten wird und „The Line“ soll ein zentrales Element dieses Events sein. Ein Stadion in schwindelerregender Höhe soll Touristen und Zuschauer aus aller Welt begeistern.
Der lange Weg zur Fertigstellung des Mega-Projekts
Wird „The Line“ wirklich einmal 170 Kilometer lang? Die Verantwortlichen betonen, dass an den Plänen festgehalten wird, doch das Projekt wird sich über viele Jahrzehnte erstrecken. Bis 2030 sollen gerade einmal erste Teile der Stadt stehen. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die Mega-City vollendet wird.
Die Idee von NEOM und „The Line“ ist ohne Zweifel faszinierend, aber sie wirft auch viele Fragen auf. Können solche Projekte wirklich die Zukunft des städtischen Lebens revolutionieren, oder handelt es sich um eine Utopie, die letztlich an der Realität scheitern wird?