Hauspreise in Österreich stärker gestiegen als im EU-Vergleich
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Hauspreise in Österreich stärker gestiegen als im EU-Vergleich
Hauspreise in Österreich sind im Vergleich zur EU überdurchschnittlich stark gestiegen. Während die Immobilienpreise 2023 leicht sanken, sind die Mieten um 7,6 % gestiegen. Österreich schneidet im Langzeitvergleich schlechter ab als der EU-Durchschnitt.
Hasupreise im Rückblick
Seit 2010 kannten die Hauspreise in Österreich nur eine Richtung – steil nach oben. Der Häuserpreisindex zeigt, dass die Preise hier um rund 61 % über dem EU-Durchschnitt liegen. Zwischen 2010 und 2022 stiegen die Immobilienpreise jährlich erheblich, bis die Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank ab Mitte 2022 diese Entwicklung bremsten. Der Rückgang der Preise um 2,6 % im Jahr 2023 zeigt das erste Mal seit über einem Jahrzehnt, dass die Preise zurückgingen.
Auswirkungen der höheren Zinsen
Die gestiegenen Zinsen führten zu deutlich höheren Finanzierungskosten, was sich stark auf die Nachfrage nach Immobilien auswirkte. Die Zahl der Wohnimmobilienkäufe ging erheblich zurück, besonders bei Neubauten.
Diese Entwicklung zeigt sich auch in den durchschnittlichen Transaktionspreisen, die 2023 spürbar niedriger waren als im Vorjahr. Die gestiegenen Zinsen haben somit den Immobilienmarkt stark beeinflusst und zu einem Rückgang sowohl der Kaufaktivitäten als auch der Preise geführt.
Vergleich der Hauspreise mit Deutschland und der Schweiz
Im Vergleich zu Österreich sind die Entwicklungen in Deutschland und der Schweiz weniger dramatisch, aber dennoch bemerkenswert. In Deutschland stiegen die Immobilienpreise seit 2010 kontinuierlich, jedoch in einem gemäßigteren Tempo. Der Rückgang im Jahr 2023 war auch dort spürbar, bedingt durch die gestiegenen Zinsen.
In der Schweiz stiegen die Preise ebenfalls, besonders in städtischen Gebieten wie Zürich und Genf. Allerdings gab es dort keinen Rückgang der Preise, sondern lediglich eine Verlangsamung des Wachstums. Beide Länder stehen somit stabiler da als Österreich, was die Entwicklung der Immobilienpreise betrifft.
Steigende Mietkosten
Die Mietpreise in Österreich sind 2023 erheblich gestiegen und zwar um 7,6 %. Besonders im privaten Mietsektor war der Anstieg deutlich zu spüren. Die Mieten stiegen im gesamten Land, wobei die Erhöhungen je nach Region und Mietsegment unterschiedlich ausfielen.
Der langjährige Durchschnitt der Mietsteigerungen lag bei 2,8 %, was die jüngste Entwicklung besonders hervorhebt. Diese steigenden Mietkosten belasten viele Haushalte und machen es schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die folgende Grafik zeigt, dass sich der Mietanteil für selbstgenutzten Wohnraum am gesamten verfügbaren Haushaltseinkommen von österreichischen Privathaushalten im Jahr 2022 bereits auf 23,5 % belief.
Zufriedenheit und Belastung durch Wohnkosten
Trotz der gestiegenen Wohnkosten bleibt die Zufriedenheit mit der Wohnsituation in Österreich hoch. Der Mittelwert der Wohnzufriedenheit liegt bei 8,1 auf einer Skala von 0 bis 10. Dennoch empfinden viele Menschen die Wohnkosten als starke Belastung. Interessant dabei ist, dass 56 % bei einer im Juli 2022 unter Senioren in Österreich durchgeführten Umfrage zur Zufriedenheit mit ihrer Wohnsituation angaben, sie seien sehr zufrieden. Die folgende Statistik zeigt die Ergebnisse.
Insbesondere Einfamilienhaushalte und Familien mit mehreren Kindern sind jedoch von steigenden Mieten stark betroffen. Auch die hohen Zinsen für Immobilienkredite tragen erheblich zur finanziellen Belastung der Haushalte bei. Die Mehrheit der Bevölkerung sieht die Wohnkosten als eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.
Langfristige Perspektiven für Hauspreise
Im Langzeitvergleich zeigt sich, dass Österreich im Bereich der Immobilienpreise und Mieten schlechter dasteht als viele andere EU-Länder. Der Mietenindex liegt rund 42 % über dem Durchschnitt der anderen EU-Länder. Diese Entwicklung verdeutlicht die Notwendigkeit von politischen Maßnahmen zur Schaffung von leistbarem Wohnraum und zur Entlastung der Haushalte. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt bleibt hoch und es wird immer schwieriger, leistbaren Wohnraum zu finden.
Die Nachfrage nach neuem, leistbarem Wohnraum ist besonders groß, da Wohnraum entscheidend für die Erfüllung der Grundbedürfnisse ist. Viele Haushalte sehen sich aufgrund der steigenden Wohnkosten stark belastet, was sich auch in Umfragen widerspiegelt. Laut einer aktuellen Umfrage empfinden 29 % der Bevölkerung die Wohnkosten als starke Belastung. Einfamilienhaushalte und Familien mit zwei oder mehr Kindern sind besonders betroffen. Auch alleinlebende Frauen stufen die Wohnkosten vermehrt als starke Belastung ein.
Somit steht Österreich im Langzeitvergleich schlechter da als der EU-Durchschnitt, weil die Wohnkosten für viele zu einer erheblichen Belastung geworden sind.