Private Swimmingpools – Boom oder Klimasünde?
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Private Swimmingpools – Boom oder Klimasünde?
Die Zahl der privaten Swimmingpools nimmt in Deutschland und Österreich immer mehr zu. Laut Prognosen werden diese in den nächsten Jahren noch deutlich mehr werden. Für viele wird es zu einem Selbstverständnis, den eigenen Pool zuhause zu haben. Die Abkühlung kann vor Ort genossen werden, teilweise aufwendige Fahrten zu öffentlichen Freizeitanlagen oder Badeseen bleiben erspart. Doch das Wasser wird knapper und Meinungen werden immer lauter, dass private Swimmingpools auch eine große Klimasünde darstellen.
Wasserverbrauch in Deutschland sinkt
Gleich vorweg eine interessante Entwicklung: Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser betrug im Jahr 2022 125 Liter. Vor knapp 30 Jahren verbrauchte ein Einwohner in Deutschland rund 147 Liter Wasser an einem Tag. Die Entwicklung des Wasserverbrauchs pro Einwohner und Tag in Deutschland nimmt somit also tendenziell ab, wie die folgende Statistik eindrucksvoll zeigt.
Wichtige Umweltprobleme
Bereits im Jahr 2017 wurde eine interessante Umfrage gestartet. Die folgende Statistik zeigt die Ergebnisse: 51 % der Befragten gaben an, dass sie den Klimawandel als eine der wichtigsten Umweltprobleme bewerten. Die Knappheit von Trinkwasser sahen nur 30 % als wichtiges Umweltproblem. Hat sich aus dieser Einstellung bereits der Trend zum Bau eines privaten Swimmingpools abgezeichnet?
Deutsche würden Wasser sparen
Experten sind der Meinung, dass die Entwicklungen unterschiedlich zu betrachten sind. Die Umweltprobleme werden zunehmend stärker in den Vordergrund gerückt. Dennoch lieben Menschen den eigenen Luxus und sind dabei auf der Suche nach Möglichkeiten, sich diesen Luxus auch zu leisten. Bei der Umsetzung werden aber Varianten bevorzugt, um erneuerbare Energien in den eigenen vier Wänden zu nutzen. In einer Umfrage zur Wasserknappheit gaben 80 % der Deutschen an, voll und ganz oder eher dazu bereit zu sein, Wasser zu sparen. Lediglich 5 % der Befragten gaben im August 2022 an, überhaupt nicht dazu bereit zu sein.
Innovative Konzepte für Swimmingpools
Die Gemeinden verbieten ihren Einwohnern sowohl in Deutschland als auch in Österreich das Befüllen der Pools nicht. Dennoch wurden Konzepte erarbeitet, dass nicht alle Pools auf einmal am ersten heißen Tag im Jahr befüllt werden sollten. So haben verschiedene Gemeinden Kalender, in denen man sich eintragen kann. Ist ein bestimmter Tag bereits von anderen Gemeindemitgliedern gebucht, so muss auf einen anderen Tag mit dem Befüllen ausgewichen werden. Somit kommt es nicht zu einem Zusammenbruch des Wassersystems. Ein Pool nach dem anderen, lautet die Devise.
Photovoltaik hält Einzug bei Swimmingpools
Die Nachhaltigkeit im Bereich der Pool-Produktion entwickelt sich positiv. Regenwasserbecken für die Bewässerung im Garten werden verwendet oder auch für die WC-Spülung genutzt. Die Poolpumpen werden teilweise mit einer Photovoltaikanlage betrieben. Becken werden im Herbst nicht ausgelassen. Auch Naturpools boomen. Manchen reicht bereits eine Regentonne zur Abkühlung.
Swimmingpools werden in Frankreich ausfindig gemacht
Frankreich geht einen anderen Weg. In Frankreich sind Pools registrierungspflichtig. Wer dies unterlässt, muss Strafe zahlen. Bis jetzt wurden diese nicht deklarierten Pools aber nicht leicht ausfindig gemacht. Dank einer neu entwickelten KI (Künstliche Intelligenz) können Luftbilder ausgewertet und somit Steuergelder eingetrieben werden. Über 20.000 Pools konnten entdeckt werden und haben damit etwa 10 Millionen Euro in die Staatskasse der Franzosen gespielt.
Poolscham in Deutschland
Zwei interessante neue Worte kursieren durch die Medien: Die „Flugscham“ und die „Poolscham“ werden von klimabewussten Menschen befeuert. Das Fliegen und das Befüllen eines Swimmingpools sollten peinlich sein. Große Klimasünden werden dadurch angeblich bewusst begangen. Ein Swimming-Pool-Produzent berichtet, dass er tatsächlich von einem Kunden gebeten wurde, den Pool zu liefern, wenn die Nachbarn nicht zuhause sind. Einer „Poolscham“ wolle man sich bei der Anlieferung nicht aussetzen.
Wasserverbrauch eines Pools
Ein Dreipersonenhaushalt hat einen jährlichen Wasserverbrauch von rund 150 Kubikmetern. Das Befüllen eines Pools macht dabei 20 % des jährlichen Bedarfs aus. Aber Zahlen können unterschiedlich interpretiert werden. Wenn man beispielsweise in Österreich den Wasserverbrauch aller Haushalte zusammenrechnet, also auch Verbraucher ohne Pools, gehen für das Befüllen der Pools nur rund 5 % des gesamten Verbrauchs drauf. Zwanghaftes Wassersparen sei also laut Experten nicht notwendig. Wobei Vorsicht angebracht ist.
Anfängliche Begeisterung lässt nach
Menschen sind zu Beginn von der Idee, einen eigenen Pool zu haben, begeistert. Ist dieser aufgestellt, verliert er auch schnell an Attraktivität. Manche Menschen geben zu, dass sie am Ende seltener hineinspringen als ursprünglich geplant. Die meisten wollen nicht schwimmen, sondern nur eine schnelle Abkühlung, die eine Gartendusche auch geben kann, die wesentlich weniger Wasser verbrauchen würde. Auch ein kleineres Becken wäre hier eine bessere Lösung. Doch „klotzen, nicht kleckern“, wird gerne praktiziert.
Fazit: Bis zum Jahr 2050 sollen laut Prognosen 50 % der Haushalte in Deutschland und Österreich einen eigenen Pool haben. Dieser Anstieg ist erheblich. Heute sind es ungefähr 30 %. Doch mit einem bewussten Umgang mit Wasserressourcen muss daraus nicht unbedingt die größte Klimasünde entstehen.