Lohnt sich die Investition in eine thermische Sanierung?
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Lohnt sich die Investition in eine thermische Sanierung?
Welche Vorteile bringt eine thermische Sanierung? Wie viel Förderung gibt es und wann lohnt sie sich? Immobilien.com weiß Bescheid.
Ein Blick auf die Lage in Österreich zeigt: Trotz eines hohen Lebensstandards gelten 50 % des heimischen Gebäudebestands, aus energetischer Perspektive betrachtet, als dringend sanierungsbedürftig. Eine Investition in eine solche Sanierung ist zwar mit Kosten verbunden, die Vorteile, die sich dadurch letztlich jedoch ergeben, scheinen zu überwiegen. Warum? Immobilien.com hat den Check durchgeführt.
Win-Win-Win-Situation bei thermischer Sanierung
Gerade in Zeiten der Inflation gilt es einmal mehr, auf sein Geld zu achten. Eine energetisch sanierungsbedürftige Immobilie ist dabei ein richtiger Kostenfresser.
Die Lösung könnte in einer thermischen Sanierung liegen. Damit würden nämlich der Energieverbrauch und die Heizkosten gesenkt werden. Und man spricht auch von einem Win-Win-Win-Effekt. So schützt man zum einen die Umwelt, schont seine Geldbörse und steigert zudem den Wert der Immobilie.
Professionelle Energieberatung bei thermischer Sanierung sinnvoll
Eine professionelle Energieberatung ist der erste wichtige Schritt auf dem Weg zur thermischen Sanierung. Im Zuge dieser Beratung identifiziert man jene Bereiche, die für einen besonders hohen Wärmeverlust verantwortlich sind und damit auch die Energiekosten in die Höhe treiben.
Sind die Schwachstellen eruiert, entscheidet man sich schließlich, welche Areale man saniert.
Von Wärmeverlust besonders gefährdete Bereiche
Der am häufigsten betroffene Bereich, an dem Wärme verloren geht, ist das Dach. Dies lässt sich damit erklären, dass die warme Luft nach oben steigt. Gibt es nun undichte Stellen im Dach, entweicht die Luft und geht damit ebenso verloren wie das Geld in der Brieftasche.
Häufig von Wärmeverlust betroffen sind auch die Außen- und Innenwände, zum Beispiel aufgrund von Rissen. Aber auch unzureichend isolierte Fenster und Türen können dafür sorgen, dass Wärme entweicht.
Komplettsanierung nicht immer notwendig
Klarerweise ist eine Sanierung mit Kosten verbunden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass nicht immer komplett saniert werden muss. Manchmal reicht es auch, einzelne Stellen wieder auf Vordermann zu bringen.
Im Falle einer Komplettsanierung empfiehlt es sich, einen Generalunternehmer mit der Umsetzung zu beauftragen. So spart man Kosten und minimiert den Aufwand sowie mögliche Risiken und Zeitverzögerungen.
Wann sollte eine thermische Sanierung vorgenommen werden?
Empfehlenswert sind vor allem warme und trockene Monate. Kleiner Haken: Viele Baufirmen sind gerade im Frühjahr und Sommer ausgelastet. Der Auftrag sollte daher früh genug übermittelt werden.
In den Herbst- und Wintermonaten sind Baufirmen meist weniger ausgelastet. Auch die Preise können niedriger ausfallen. Zu bedenken ist jedoch, dass das Wetter aufgrund von Schneefall oder Regen zu Hindernissen im Sanierungsverlauf führen kann.
Förderungen bei einer thermischen Sanierung
In Deutschland und Österreich sind thermische Sanierungen unter gewissen Umständen durch Förderungsmaßnahmen gestützt.
Förderungsmaßnahmen in Deutschland
In Deutschland etwa fördert man folgende Sanierungen an einem Gebäude oder einer Wohnung:
- Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen oder Geschossdecken
- Erneuerung von Fenstern oder Außentüren und Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes
- Erneuerung oder Einbau von Lüftungsanlagen
- Erneuerung der Heizungsanlage
- Optimierung bestehender Heizungsanlagen, wenn diese älter als zwei Jahre sind
- Einbau von digitalen Systemen zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung
Auch die energetische Baubegleitung und die Fachplanung können steuerlich gefördert sein. Und zwar dann, wenn diese von Energieberatern durchgeführt worden sind und vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zum Förderprogramm „Energieberatung für Wohngebäude“ zugelassen sind. Dem gleichgestellt ist die Beauftragung von Energieeffizienz-Experten der Energieeffizienz-Experten-Liste für Förderprogramme des Bundes (www.energie-effizienz-experten.de).
Wie hoch ist die steuerliche Förderung in Deutschland?
20 % der Kosten für energetischen Maßnahmen können über 3 Jahre hinweg steuerlich abgesetzt werden. Die maximale Förderung beläuft sich auf 40.000 Euro pro Wohnobjekt.
Kosten für eine energetische Baubegleitung und Fachplanung dürfen direkt zu 50 % abgesetzt werden und müssen nicht über mehrere Jahre verteilt sein.
Förderungsmaßnahmen in Österreich
In Österreich fördert die Aktion „Raus aus Öl und Gas“ des Klimaschutzministeriums 2023 und 2024 Sanierungsmaßnahmen von privaten Haushalten und Betrieben. Damit will man auch einen wesentlichen Beitrag zur Klimaneutralität im Jahr 2040 beitragen.
Förderungen gibt es für thermische Sanierungen im privaten Wohnbau für Gebäude, die älter als 20 Jahre sind.
Außerdem förderungsfähig sind „umfassende Sanierungen nach klimaaktiv-Standard bzw. gutem Standard sowie Teilsanierungen, die zu einer Reduktion des Heizwärmebedarfs von mindestens 40 % führen. Außerdem würden, laut Website des Bundesministeriums, auch Einzelbauteilsanierungen gefördert werden.
Folgende Maßnahmen werden gefördert:
- Dämmung der Außenwände
- Dämmung der obersten Geschoßdecke bzw. des Daches
- Dämmung der untersten Geschoßdecke bzw. des Kellerbodens
- Sanierung bzw. Austausch der Fenster und Außentüren
Wie hoch ist die steuerliche Förderung in Österreich?
Die Förderung beträgt je nach Sanierungsart zwischen 3.000 Euro und 14.000 Euro. Bei Verwendung von Dämmmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen kann darüber hinaus ein Zuschlag gewährt werden. Es können maximal 50 % der gesamten förderungsfähigen Kosten gefördert werden. Gefördert werden Leistungen, die ab 1. Jänner 2023 erbracht wurden.
Fazit
Eine thermische Sanierung einer Immobilie ist zwar sicherlich ein Aufwand, der durchaus aufwendig ausfallen kann. Durch die Dämmung der Fassade reduziert man jedoch auch den Energie- und Heizbedarf, wobei man langfristig Kosten sparen kann.
Die Entscheidung für oder gegen eine energetische Sanierung sollte gut überlegt sein. Wichtige Faktoren wie das Alter und der Zustand der Immobilie, die vorhandenen finanziellen Mittel, die aktuellen Heizkosten und das eigene Heizverhalten spielen eine große Rolle. Professionelle Beratung ist daher der Schlüssel!
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass sich die energetische Sanierung umso mehr lohnt, je schlechter der energetische Zustand des Gebäudes ist.
Eine Faustregel lautet daher: Wurde die Immobilie in den letzten 20 bis 25 Jahren nicht saniert, sollte die energetische Sanierung auf jeden Fall angedacht werden.