Griechenland Tourismus 2025: Ferieninseln am Limit


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Griechenland Tourismus 2025: Ferieninseln am Limit

Griechenlands Inseln stehen vor einer massiven Herausforderung. Der Tourismus boomt wie nie zuvor, doch die Infrastruktur hält dem Ansturm nicht stand. Santorini, Mykonos, Zakynthos und Co. ziehen Millionen Besucher an – jedes Jahr mehr –, während Straßen, Häfen, Abwassersysteme und Müllentsorgung an ihre Grenzen stoßen. Experten warnen: Ohne umfassende Investitionen könnte der Boom, der für Griechenlands Wirtschaft existenziell ist, in Kürze ins Wanken geraten.
Rekordzahlen auf Santorini und Mykonos
Die Besucherzahlen auf den griechischen Inseln sind beeindruckend. Santorini empfängt jährlich rund 3,5 Millionen Touristen. Das 200-Fache seiner eigenen Bevölkerung. Mykonos übertrifft diese Zahl noch und zählt jährlich etwa 300-mal so viele Gäste wie Einwohner. Fast die Hälfte aller ausländischen Urlauber verbringt ihren Griechenland-Urlaub auf den Inseln. Zwischen 2003 und 2024 hat sich die Besucherzahl von acht auf 16 Millionen verdoppelt.
Sieben Inseln gehören mittlerweile zu den 30 beliebtesten Insel-Destinationen weltweit, Griechenland vereint rund elf Prozent des globalen Insel-Tourismus auf sich. In den Sommermonaten erreicht die tägliche Touristendichte auf den Inseln bis zu 33 Besucher pro Quadratkilometer, während es im übrigen Griechenland nur zwei sind und im Mittelmeerraum drei Besucher pro Quadratkilometer. Diese Zahlen verdeutlichen, wie stark die Belastung auf den Inseln bereits heute ist.
Infrastruktur Griechenlands Inseln am Limit
Während die Touristenzahlen explodieren, hinkt die Infrastruktur hinterher. Viele Häfen stammen noch aus den 1960er-Jahren, Straßen und Stromnetze sind überlastet, Abwasseranlagen veraltet. Auf Mykonos etwa flossen im Sommer 2023 Fäkalien über Hafenpromenaden und Cafés, ein deutliches Warnsignal. Auf Zakynthos türmt sich Müll in illegalen Deponien: Eine dieser Halden enthält rund 530.000 Tonnen Abfall, deren Sanierung der Europäische Gerichtshof (EuGH) bereits 2017 angeordnet hatte. Bislang ist kaum etwas geschehen. Anfang Oktober 2025 verhängte der EuGH erneut eine Strafe von 5,5 Millionen Euro sowie ein tägliches Zwangsgeld von 12.500 Euro, bis die Deponie saniert wird.
Die Probleme sind kein Einzelfall: Seit 2014 musste Griechenland rund 74 Millionen Euro Strafen für illegale Müllablagerungen zahlen und weitere 75 Millionen für fehlende Kanalisationen und Kläranlagen. Trotz neuer Abgaben, wie der Klimaabgabe auf Übernachtungen und Landgangsgebühren für Kreuzfahrtpassagiere, bleiben die lokalen Gemeinden finanziell unterversorgt: Nur ein Drittel der Einnahmen fließt direkt in die betroffenen Regionen.

National Bank of Greece fordert massive Investitionen
Die National Bank of Greece (NBG) mahnt dringend Investitionen an. Bis 2035 seien rund 35 Milliarden Euro notwendig, um die Infrastruktur auf den Inseln nachhaltig zu modernisieren. Das entspricht jährlich 3,5 Milliarden Euro für Häfen, Straßen, Strom- und Wasserversorgung sowie Abwassersysteme. Die Analysten empfehlen, die touristische Saison zu verlängern, die Wertschöpfung pro Besucher zu erhöhen und öffentliche Einnahmen gezielt in lokale Projekte zu investieren.
Private Investoren, EU-Fördermittel und Kredite der Europäischen Investitionsbank könnten helfen, Projekte schneller umzusetzen. Zudem wird vorgeschlagen, eine spezielle Behörde für Inselinfrastruktur einzurichten, die Ressourcen bündelt, Prioritäten setzt und Genehmigungsverfahren beschleunigt. International bewährte Modelle aus den Balearen, Venedig oder den Seychellen zeigen, dass die Verknüpfung von Einnahmen mit klar definierten Infrastrukturprojekten Transparenz und Effizienz deutlich steigern kann.
Wirtschaftlicher Gewinn versus Umwelt- und Sozialdruck
Der Tourismus ist für Griechenlands Wirtschaft unverzichtbar: Er trägt rund 22 % zum Bruttoinlandsprodukt bei, mehr als doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt. Gleichzeitig steigen Umwelt- und Sozialdruck auf den Inseln. Überfüllte Straßen, überlastete Häfen, Abwasserprobleme und Müllberge beeinträchtigen sowohl die Lebensqualität der Bewohner als auch das Urlaubserlebnis der Gäste. Investitionen in Infrastruktur wären daher nicht nur notwendig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll: Eine Modernisierung könnte die Tourismuseinnahmen bis 2035 um 45 % steigern und dem Land zusätzlich fünf Milliarden Euro pro Jahr bringen.
Griechenland Urlaub Inseln – Handeln oder Kollaps
Griechenlands Inseln stehen zwischen Erfolg und Überlastung. Straßen, Häfen, Strom- und Abwassersysteme müssen dringend modernisiert werden, sonst droht der Boom an seinen eigenen Grenzen zu scheitern. Ohne entschlossenes Handeln könnten die wunderschönen Inseln, die Millionen Urlauber anziehen, bald unter den Folgen des ungebremsten Tourismus leiden. Die Zeit zu handeln ist jetzt, um den wirtschaftlichen Nutzen zu sichern und gleichzeitig die Lebensqualität auf den Inseln zu erhalten.







